Inhaltsstoffe des Meerrettichs und medizinische Wirkung

Meerrettich wurde wohl eher als Heilpflanze denn als Gewürz eingesetzt. Im Mittelalter gab es eine ganze Reihe von Krankheiten, gegen die der Meerrettich empfohlen wurde. Dazu zählten Vergiftungen, Ohrenentzündung und Fieber.

Scharfer Geschmack

Strukturformel Der scharfe Geschmack des Meerrettichs rührt von Senfölen her. Diese ätherischen Öle sind leicht flüchtig, so dass Meerrettich frisch am besten wirkt und schmeckt. Zu etwa 85% bestehen diese Öle aus Allylsenföl und die restlichen 15% machen B-Phenyletylsenföl aus, das eine antibiotische Wirkung besitzt. Ein großer Anteil davon ist das Glykosid Sinigrin.

Reich an Vitaminen und Mineralstoffen

Meerrettich enthält Provitamin A, B1, B2 und B6. Der Vitamin-C-Gehalt ist mit ca. 170 mg/100g Frischware höher als bei Zitrusfrüchten. Ein weiterer Stoff ist Niacin.

Auch an Mineralstoffen ist der Meerrettich reich. Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen und Phosphor.

Wirkungen und Gegenanzeigen

Die Senföle werden fast kommplett über den Dünndarm aufgenommen und werden dann über die Harnwege ausgeschieden. Deswegen ist Meerrettich für die Behandlung einer Blasenentzündung und Nierenbeckenentzündung geeignet. Dafür genügen 15-20 Gramm Meerrettich.

Ebenfalls wirkt sich der Genuss von Meerrettich auf die Atemwege aus. Meerrettich wirkt bei Bronchialkatarrh, bei Verdauungsschwäche und rheumatischen Beschwerden.

Meerrettich regt wie viele scharfe Gewürze den Appetit an, fördert den Kreislauf und wirkt blutdrucksenkend.

Meerrettich ist entzündungshemmend und hautreizend. Deswegen wird er in der Naturmedizin auch als Wundumschlag verwendet. Man hat Meerrettich schon gegen Sommersprossen und Leberflecken empfohlen, eine Wirkung ist jedoch nicht belegt.

Ein uraltes Rezept gegen Erkältungen: einen Meerrettich aushöhlen, mit Honig füllen und etwas wärmen. Nach einigen Stunden den Honig einnehmen.

Man darf es mit dem Meerrettich nicht übertreiben: ein Zuviel kann Magen- und Darmbeschwerden erzeugen. Kinder unter vier Jahre sollten auch keinen Meerrettich verabreicht bekommen. Sehr große Mengen können auch Nierenbluten verursachen. Meerrettich eignet sich nicht für Patienten mit Magengeschwüren und Schilddrüsenfehlfunktionen.

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